Saturday 20 January 2007

Phnom Penh

Phnom Penh - Hauptstadt Kambodschas und nach der Zeit in Laos endlich mal wieder eine "richtige" Stadt. Gross genug um sich ohne Probleme zu verlaufen aber doch nicht so extrem hektisch wie Bangkok. Der Verkehr scheint meistens mässig und grosse Grünflächen zwischen den Fahrstreifen lassen das ganze recht ansehnlich wirken. Rund um die "Lake-side area" werden die Stassen dann zu kleinen Wegen, die sich im Gewirr der Häuser verlieren. Meistens ist man sich garnicht so sicher, ob man sich jetzt noch auf einem offiziellem Weg oder doch schon auf privaten Gelände befindet. Vor allem im ersten Moment würde man auch viele der Guesthouses garnicht erkennen, weil sich der Eingang nochmal 50m vom Hauptweg entfernt befindet. Mutet fast schon Mittelalterlich an, wenn man nicht von Beton umgeben wäre.

Im Guesthouse wird man direkt nach der Ankunft auch schon mit der Geschichte Kambodschas konfrontiert. Motorradfahrer möchten einen am liebsten sofort entweder zum berüchtigten S-21 Gefängnis und den Killing Fields bringen, Orte an denen zehntausende ermordet wurden - oder alternativ zu einer Shooting Range. Ziemlich verstörend, wie pietätslos teilweise mit diesen Dingen umgegangen wird. Möchte Wissen, wie die Reaktion in Deutschland ausfallen würde, wenn ein Reiseunternehmen das unglaublich günstige Komplettangebot anbietet - Erst Auschwitz und anschliessend ein bischen rumballern - krank.
Leider waren sowohl das S-21 Gefangnis als auch die Killing Fields in ihrer Wirkung als Mahnmal und in der Dokumentation der Geschehnisse fuer meine Begriffe sehr enttaueschend - Vielleicht braucht Kambodscha noch einige Jahr(zehnt)e - in Deutschland hat es sicherlich auch einige Zeit gebraucht. Obwohl beide Staetten auf internationale Besucher abzielen (es sind tatsaechlich hauptsaechlich Auslaender die Besucher) gibt es teilweise Tafeln und Beschriftungen, deren mangelhaftes Englisch unfreiwillig komisch wirkt - oder unglaubwuerdig.
Was aber nicht heisst, dass man nicht von der Brutalitaet und der Perversion der roten Khmer geschockt wird - Vorstellungen, die schwer zu verarbeiten sind.